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Die 7 Vorteile von E-Commerce für die Fertigungsindustrie

Michiel Schipperus
February 10, 2025

Hersteller aufgepasst: Der bevorzugte Einkaufskanal Ihrer Kunden ist heute eindeutig der Online-Shop. E-Commerce für die Fertigungsindustrie wird damit zur Schlüsselstrategie.

Unsere aktuelle B2B-Käuferstudie zeigt, dass 73 % der globalen Einkäufer E-Commerce gegenüber anderen Kanälen wie E-Mail, Telefon oder Fax bevorzugen. In Deutschland sind es auch schon 63 %. Gleichzeitig sind 75 % der Käufer bereit, den Anbieter zu wechseln, wenn dieser ein besseres digitales Einkaufserlebnis bietet.

Mit anderen Worten: Ein großer Teil Ihrer potenziellen Kunden steht bereit, Sie müssen nur digital sichtbar und nutzerfreundlich sein. Das bedeutet nicht nur, einen Online-Shop zu haben, sondern diesen auch strategisch aufzubauen und laufend zu optimieren. Eine durchdachte User Experience, intuitive Navigation und ein reibungsloser Checkout-Prozess sind dabei ebenso entscheidend wie die Integration mit Ihren bestehenden Systemen.

Und: Wer sich frühzeitig mit digitalen Strategien positioniert, kann nicht nur die Kundenzufriedenheit steigern, sondern auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile sichern.

Ein zusätzlicher Erfolgsfaktor für die Fertigungsindustrie ist die Fähigkeit, mithilfe von E-Commerce flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. 

Unternehmen können beispielsweise saisonale Kampagnen schneller umsetzen, Sonderaktionen gezielt bewerben oder kurzfristige Angebotsänderungen direkt kommunizieren. Auch Anpassungen an regulatorische Anforderungen lassen sich zentral und effizient umsetzen, etwa durch geänderte Produkthinweise oder länderspezifische Zertifizierungen. 

Darüber hinaus fördert ein digitaler Vertriebskanal die interne Agilität: Produktteams, Marketing und Vertrieb arbeiten enger zusammen, da alle Zugriff auf dieselben Echtzeitdaten haben. Dies beschleunigt Entscheidungsprozesse und reduziert Informationssilos. In dynamischen Märkten, in denen sich Kundenanforderungen und Rahmenbedingungen schnell ändern, kann diese Flexibilität über den Erfolg entscheiden. 

Gerade für Hersteller, die international tätig sind oder stark von Lieferketten abhängig sind, ist diese Reaktionsfähigkeit ein enormer Vorteil. E-Commerce für die Fertigungsindustrie wird somit nicht nur zur Vertriebslösung, sondern auch zum strategischen Steuerungselement für das gesamte Unternehmen.

Die Vorteile von E-Commerce für die Fertigungsindustrie

    Warum die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie jetzt entscheidend ist

    E-Commerce hilft nicht nur dabei, bestehende Geschäftsbeziehungen zu festigen, sondern bietet auch die Chance, neue Märkte zu erschließen und interne Abläufe effizienter zu gestalten. Die Vorteile gehen also weit über den Vertrieb hinaus: sowohl Ihre Kunden als auch Ihre Teams profitieren. Die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie wird heute maßgeblich vom Verhalten der Käufer beeinflusst.

    Gerade im internationalen Geschäft bringt E-Commerce für die Fertigungsindustrie einen entscheidenden Vorteil: Märkte, die früher schwer erreichbar waren, lassen sich heute digital erschließen. Sprachversionen, Landeswährungen, lokale Versandoptionen – all das lässt sich in einer modernen Plattform flexibel abbilden. So lässt sich die Expansion in neue Regionen deutlich einfacher gestalten. Gleichzeitig sorgt ein digitaler Vertriebskanal für eine bessere Planbarkeit und Transparenz. 

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    Neben der Umsatzsteigerung ermöglicht E-Commerce auch eine bessere Datenanalyse. Sie gewinnen Einblicke in das Kundenverhalten, erkennen Trends frühzeitig und können Ihr Angebot gezielter anpassen. Dank detaillierter Auswertungen von Klickverhalten, Kaufhistorien und Conversion-Raten, lassen sich auch Marketingstrategien effektiver planen.

    Darüber hinaus schafft E-Commerce Transparenz: Kunden wissen jederzeit, welche Produkte verfügbar sind, was sie kosten und wann sie geliefert werden. Das stärkt Vertrauen und reduziert Rückfragen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil im hektischen B2B-Alltag.

    Zusätzlich eröffnet E-Commerce völlig neue Möglichkeiten zur Analyse und Optimierung des Kaufverhaltens Ihrer Kunden. Mithilfe von integrierten Analysefunktionen und Datenvisualisierungen können Sie Trends frühzeitig erkennen, Kaufmuster analysieren und Ihr Sortiment sowie Marketingmaßnahmen gezielt anpassen. 

    So wird der digitale Vertriebskanal nicht nur zu einem Verkaufsinstrument, sondern auch zu einem wertvollen Datenlieferanten für Ihre strategischen Entscheidungen. In einer Zeit, in der datenbasierte Entscheidungen immer wichtiger werden, können Sie sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil schaffen.

    Unverzichtbar: E-Commerce für Fertigung und Kunden

    Auch für Hersteller selbst bietet E-Commerce große Vorteile. Die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie wird heute maßgeblich vom Verhalten der Käufer beeinflusst. 71 % aller B2B-Käufer gehören inzwischen der Generation Y oder Z an, also Digital Natives, die mit Online-Shopping aufgewachsen sind. Was sie aus dem privaten Bereich gewohnt sind, etwa 2-Tages-Lieferung oder One-Click-Bestellung, erwarten sie zunehmend auch im B2B.

    Wenn man als Privatperson Waschmittel mit einem Klick bestellen kann, warum sollte es dann im B2B-Bereich komplizierter sein?

    Hersteller, die weiterhin vor allem telefonisch, per Fax oder E-Mail verkaufen, riskieren, den Anschluss an diese neue Käufergeneration zu verlieren. Die gute Nachricht: Immer mehr Unternehmen reagieren. Laut McKinsey bieten 65 % der B2B-Unternehmen mittlerweile E-Commerce-Funktionalitäten an, im Jahr 2021 waren es nur 53 %.

    Speziell in der Fertigungsindustrie ist der Trend deutlich: Laut unserem Manufacturing & E-Commerce Benchmark Report haben 98 % der Hersteller bereits eine E-Commerce-Strategie umgesetzt, eingeführt oder in Planung. 42 % von ihnen berichten bereits über verbesserte Kundenbeziehungen als Ergebnis.

    Mehr als die Hälfte des Umsatzes dieser Unternehmen stammt inzwischen aus Online-Verkäufen, ein starker Wandel im Vergleich zu 2021, als noch 80 % der Hersteller überwiegend auf ihr Vertriebsteam setzten.

    Und dennoch gilt: Käufererwartungen steigen weiter. ¾ der Befragten würden zu einem Anbieter mit besserem Online-Erlebnis wechseln.

    Diese Bereitschaft macht deutlich, wie wichtig kontinuierliche Investitionen in die digitale Customer-Experience sind. Es reicht nicht einfach eine Plattform nur einmalig einzuführen, sie muss stetig weiterentwickelt werden.

    Was Kunden heute erwarten

    Digitale B2B-Kunden wollen volle Kontrolle: verlässliche Informationen zu Lagerbestand, Preisen, Produktdetails, Bestellhistorien und vereinbarten Rabatten, jederzeit und von überall abrufbar.

    Ein Beispiel: Ein Käufer in Peru möchte ein Ersatzteil bei einem österreichischen Hersteller bestellen. Per Telefon oder E-Mail ist das aufgrund der Zeitverschiebung kaum machbar – E-Commerce löst dieses Problem und hebt die Kommunikation auf eine neue Ebene.

    E-commerce serves as an additional sales channel for manufacturers

    Self-Service-Funktionalitäten werden dabei zunehmend zum Standard. Kunden erwarten, dass sie ihre Aufträge eigenständig verwalten, frühere Bestellungen einsehen und Retouren oder Reklamationen unkompliziert abwickeln können und das unabhängig von Ort und Zeit.

    Und das ist nur der Anfang: E-Commerce für Hersteller bietet große Vorteile. Kunden wollen heute nicht mehr warten, bis ein Vertriebsmitarbeiter Zeit hat. Sie erwarten Self-Service-Optionen, die so intuitiv sind wie die Apps, die sie im Alltag nutzen.

    Wie Fertigungsunternehmen von E-Commerce profitieren

    Die Vorteile für Hersteller sind klar: Wer ein informatives und bequemes Online-Erlebnis bietet, wird zur bevorzugten Anlaufstelle seiner Kunden. Gleichzeitig sparen Sie Zeit, vermeiden Fehler und automatisieren manuelle Prozesse.

    1. Personalisierte Einkaufserlebnisse ermöglichen

    Hersteller verfügen meist über ein breites Sortiment mit variablen Preisen – abhängig von Kunde, Region oder Konditionen. Ein Online-Kundenportal erlaubt personalisierte Kataloge, individuelle Preise, Produktempfehlungen und Lokalisierungen.

    Das Ergebnis: Mehr Übersicht für Kunden und mehr Conversion durch gezieltes Cross- und Upselling. Individuell zugeschnittene Einkaufserlebnisse steigern nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Kundenbindung. Wer sich verstanden fühlt, kommt wieder.

    2. Bestellfehler reduzieren

    Bestellfehler sind ein großes Ärgernis im B2B: Laut aktueller Daten aus 2025 enthielt rund 33 % der Aufträge mindestens einen Fehler. Die Folgen sind Rücksendungen, Verzögerungen, unzufriedene Kunden und Kosten für Sie.

    Ist Ihre E-Commerce-Lösung an Ihr ERP angebunden, greifen Kunden auf immer aktuelle Informationen zu Produkten, Preisen und Lieferzeiten zu. Das senkt die Fehlerquote deutlich. Zudem verringern Funktionen wie automatische Produkterkennung, gespeicherte Bestelllisten oder Validierungsmechanismen die Fehleranfälligkeit weiter – auch bei komplexen Artikeln.

    3. Ersatzteile sichtbar und leicht bestellbar machen

    Ersatzteile machen oft einen großen Teil des Traffics aus. Eine ERP-integrierte E-Commerce-Plattform verknüpft Ersatzteile mit komplexeren Hauptprodukten, für einfaches Cross- und Upselling. So sparen Kunden sich die Suche nach passenden Komponenten. 

    Zusätzlich ermöglichen strukturierte Ersatzteilkataloge mit explodierten Zeichnungen, Stücklisten oder 3D-Modellen ein intuitives Einkaufserlebnis. Das erhöht nicht nur den Umsatz, sondern reduziert auch den Supportaufwand erheblich.

    4. Produktkonfiguration online ermöglichen

    Moderne Plattformen erlauben es Kunden, Produkte in Farbe, Größe oder Form individuell zu konfigurieren – auch mit 3D-Visualisierungen. Das reduziert Rückfragen an den Vertrieb und spart wertvolle Zeit.

    Besonders bei technischen Produkten mit vielen Varianten bietet ein Konfigurator echten Mehrwert. Der Kunde sieht sofort, welche Optionen verfügbar sind, welche Spezifikationen zueinander passen, und erhält im besten Fall direkt eine Preisvorschau und Lieferzeit. Das schafft Klarheit vor dem Kauf – und stärkt das Vertrauen in Ihre Marke.

    5. Prozesse automatisieren – Zeit sparen

    Manuelle Prozesse wie telefonische oder schriftliche Bestellannahme kosten Zeit, sowohl für Kunden als auch für Ihre Angestellten. E-Commerce löst das Problem: Kunden bestellen rund um die Uhr, und Bestellungen werden automatisch mit Ihren Systemen abgeglichen.

    Beispiel: Alliant Power spart durch E-Commerce über 100 Stunden pro Monat an manueller Eingabezeit. Auch Freigabeprozesse lassen sich digital abbilden: etwa durch Nutzerrollen, Genehmigungsworkflows oder Budgetgrenzen, für mehr Effizienz im Einkauf.

    6. Gesamtsortiment online abbilden

    Viele Kunden kennen nur einen Bruchteil Ihres Angebots. Ein Online-Shop mit Filter- und Suchfunktionen hilft, das komplette Sortiment zu entdecken – inklusive Neuheiten und Alternativen. 

    Das eröffnet Cross-Selling-Potenziale und erhöht die Sichtbarkeit auch weniger gefragter Produkte. Besonders bei umfangreichen Katalogen sind intelligente Suchalgorithmen und kategorisierte Navigation entscheidend, um das Einkaufserlebnis komfortabel zu gestalten.

    7. Neue Kunden gewinnen

    Suchmaschinen wie Google oder Bing sind entscheidend, wenn es darum geht, von neuen Kunden gefunden zu werden. Fast die Hälfte aller B2B-Kunden sucht online nach Informationen, Lösungen und Anbietern.

    Eine SEO-optimierte E-Commerce-Plattform ist daher unverzichtbar, um neue Leads zu generieren und der Konkurrenz voraus zu sein. Durch gezielte Landingpages, Produktbeschreibungen und strukturierte Daten verbessern Sie Ihre Sichtbarkeit und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, in relevanten Suchanfragen aufzutauchen.

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    B2B Commerce als digitalen Motor für den Maschinenbau

    Wie gelingt der Einstieg in den E-Commerce?

    Die Fertigungsbranche ist komplex. Der Gedanke, Prozesse online abzubilden, wirkt auf den ersten Blick abschreckend. Doch moderne B2B-E-Commerce-Lösungen wie Sana Commerce lassen sich direkt in ERP-, PIM- und Zahlungssysteme integrieren, ohne die laufenden Prozesse zu stören.

    Die Integration stellt sicher, dass alle Informationen in Echtzeit synchronisiert werden: Preise, Verfügbarkeiten, Rabatte oder Kundendaten. Das reduziert Pflegeaufwand und minimiert Fehlerquellen.

    Der Schlüssel zum Erfolg ist die Wahl der richtigen Lösung, abgestimmt auf Ihr Geschäftsmodell.

    Mit Sana Commerce können Sie Online-Vertrieb und interne Logik (wie Lagerhaltung oder Konditionen) effizient verknüpfen. Dabei profitieren Sie von messbarem Erfolg: 70 % mehr Bestellungen und bis zu 200 % mehr Conversion sind möglich.

    Zudem lässt sich mit einem modularen Aufbau schrittweise digitalisieren. Zunächst einzelne Produktgruppen, später Ersatzteile oder Konfiguratoren. So behalten Sie die Kontrolle und steigern den digitalen Reifegrad Ihres Unternehmens nach Plan.

    Fazit: Die geschäftliche Wirkung von E-Commerce für die Fertigungsindustrie

    E-Commerce ist mehr als ein neuer Vertriebskanal. Richtig umgesetzt, wird er zum strategischen Werkzeug für Ihre digitale Transformation. Dabei geht es nicht nur um Technologie, sondern auch um Kundenorientierung, Effizienz und Zukunftsfähigkeit. 

    Die Ergebnisse sprechen für sich (Quelle: Manufacturing & E-Commerce Benchmark Report 2021):

    • 39 % der Hersteller berichten über ein Umsatzwachstum durch E-Commerce
    • Über ein Drittel sieht Verbesserungen in der Customer Experience
    • 38 % melden eine höhere betriebliche Effizienz

    Wer heute digital investiert, legt den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und widerstandsfähige Geschäftsmodelle – auch in Zeiten dynamischer Märkte.